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Gelassener durch den Praxisalltag – 5 Tipps zur Stressbewältigung

Gelassener durch den Praxisalltag – 5 Tipps zur Stressbewältigung

Stress kann sich sowohl körperlich als auch seelisch auswirken und sogar zu Erkrankungen führen. Doch wie kann man in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren? Hier sind 5 Tipps zur Bewältigung von Stress im Praxisalltag.

Von eher kurzfristigen Stressoren, wie einem vollen Wartezimmer, einem pausenlos klingelnden Telefon oder reduzierten Pausen bis hin zu Stressoren mit langfristigen Konsequenzen wie fehlender Kommunikation, einem negativen Arbeitsklima oder sogar Mobbing: Stress im Arbeitsalltag hat viele Gesichter. Wichtig ist es, diese Faktoren in Angriff zu nehmen, bevor sie bleibende körperliche oder psychische Schäden verursachen. Im Grunde hat wohl jeder seine eigenen Strategien, wie sie oder er im Alltag mit Stress umgeht.

«Auf jeden Fall sollte man versuchen ruhig zu bleiben und vor allem nach aussen hin ruhig zu wirken. ‘Eine gestresste Stimmung wird von Patientinnen und Patienten oft rasch erkannt, was zu weiteren Stressfaktoren führen kann’, sagt eine MPA aus der Praxis Untermoos in Aadorf.» 

5 Tipps zum leichteren Umgang mit Stress

1. Eine optimistische Grundeinstellung einnehmen
Eine positive Grundhaltung ist entscheidend, um Herausforderungen effektiv zu bewältigen. Indem man optimistisch bleibt, fällt es leichter, Lösungen zu finden und sich nicht von negativen Gedanken überwältigen zu lassen. Natürlich ist dies leichter gesagt als getan: Gespräche mit Freunden und Familie helfen, neue Perspektiven einzunehmen und das Teilen der Probleme mit anderen wirkt erleichternd.

2. Ein sinnvolles Zeitmanagement
Organisation ist wichtig und hilft. Einerseits müssen die Verantwortlichkeiten klar definiert sein. Andererseits müssen die Mitarbeitenden sich und ihre Aufgaben selbst organisieren. Durch eine klare Organisation lässt sich viel Stress vermeiden. Wenn Sie mit Aufgaben überhäuft werden, schaffen Sie sich erst einmal einen Überblick. Welche Aufgaben sind dringend und welche können warten?

Dr. med. Esther Wiesendanger, Leiterin der Notfall- und Hausarztpraxis Permanence Winterthur, hat dazu einen weiteren Tipp:
«Ich visualisiere gewisse Zeitabschnitte und erstelle mir einen Plan mit Wichtigem getrennt von Dringendem – was gleichzeitig wichtig und dringend ist, das erledige ich zuerst. Wenn es zu viel wird, plane ich kleinere Einheiten ein. Dabei sage ich mir: Ich erledige was ich kann und das ist gut so.»

Das sogenannte ‘Eisenhower-Prinzip’ kann bei der Einordnung helfen. Damit werden Aufgaben in die Kategorien «Erledigen», «Planen», «Delegieren» oder «Eliminieren» eingeteilt. Aufgaben, die eine hohe Priorität haben und dringlich sind, fallen in die Kategorie «Erledigen». Aufgaben, die zwar wichtig, aber nicht von hoher Dringlichkeit sind, fallen in die Kategorie «Planen». Sie können auch zu einem späteren Zeitpunkt erledigt werden. Was nicht wichtig, aber dringend ist, fällt in die Kategorie «Delegieren». Sie können Kolleginnen oder Kollegen zugeteilt werden, die gerade Kapazitäten haben. Alle weiteren Aufgaben fallen in die Kategorie «Eliminieren» und können bearbeitet werden, wenn alle weiteren Arbeiten abgehakt sind.

Zudem ist es hilfreich herauszufinden, welche Art der Organisation Ihnen am meisten zusagt: analog oder digital, motorisch, visuell oder kommunikativ. Vom Führen einer To-do-Liste über das Aufhängen von Post-its bis hin zum digitalen Notizbuch, in dem sich Arbeiten leicht sortieren und neue Aufgaben einfügen lassen, ist alles möglich. Die passende Option hilft Ihnen dabei, Aufgaben schneller abzuarbeiten und Stress zu vermeiden.

3. Aufgaben delegieren oder ablehnen
Oft entsteht Stress dadurch, dass man zu viele Aufgaben übernimmt. Es ist wichtig, auch einmal Nein zu sagen, um sich nicht zu überfordern und auch, um sich auf die wesentlichen Aufgaben konzentrieren zu können.

Wenn Sie keine Kapazitäten haben, lehnen Sie neue Aufgaben vorerst ab. Sollte das nicht möglich sein, so nehmen Sie eine weitere Priorisierung Ihrer Aufgaben mit der Eisenhower-Methode vor.

4. Miteinander kommunizieren
In erster Linie ist das Gespräch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen eine wertvolle Ressource. Wenn Sie auf Probleme bei der Arbeit stossen, können sich schnell Unsicherheit und Stress einschleichen. Ihre Kolleginnen und Kollegen können Ihnen eine Zweitmeinung und Tipps mit auf den Weg geben. Der Dialog kann Ihnen auch bei Problemen des Aufgabenmanagements helfen: Welche Methoden verwenden Ihre Kolleginnen und Kollegen? Wie priorisieren sie ihre Aufgaben? Teilweise finden sich so neue und kreative Lösungen für den eigenen Gebrauch. Nutzen Sie auch den Austausch während Teamsitzungen als Troubleshooting. Durch die Kommunikation der Aufgaben wird einem die konkrete Auslastung bewusster. Zusätzlich können Ihre Kolleginnen und Kollegen Ihnen auch leichter Aufgaben abnehmen.

«Auch bei uns wird das Thema Stress hin und wieder thematisiert, sei es in Teamsitzungen oder in persönlichen Gesprächen mit betroffenen Mitarbeitenden. Dabei darf man nicht vergessen, dass Stress auch positive Effekte haben kann. ‘Stress kann dazu beitragen, Ziele besser oder effizienter zu erreichen als ohne Zeitdruck’, erklärt Dr. med. Esther Wiesendanger.»

5. Den Ausgleich finden
Die beste Methode zum Abbau und zur Vorbeugung von Stress ist der private Ausgleich neben der Arbeit – sei dies Sport, ein kreatives Hobby oder der soziale Austausch. Bereits ein gutes Buch kann in eine andere Welt entführen und so den Stress der Arbeit verblassen lassen. Mit dem privaten Ausgleich wird auch die Resilienz gegenüber Stress gestärkt: Wer gut ausgeruht und zufrieden zur Arbeit kommt, fühlt sich nicht so schnell gestresst und kann besser mit Stress umgehen.

Mit diesen Tipps lässt sich Stress im Praxisalltag besser bewältigen. Sollten Sie sich trotzdem dauerhaft gestresst fühlen, sprechen Sie das Problem mit Ihrer Vorgesetzten oder Ihrem Vorgesetzten an.

Zu guter Letzt, gibt es heutzutage zum Glück auch im Gesundheitsbereich bereits diverse digitale Tools und Softwares, mit deren Unterstützung im Praxisalltag oft sehr viel Zeit eingespart werden kann. So setzt die Permanence Winterthur zum Beispiel den praktischen Rowa «PickUp» ein. Ein Medikamentenautomat, welcher es Patientinnen und Patienten mit Dauermedikation ermöglicht, Ihre Medikamente ausserhalb der Praxis-Öffnungszeiten selbständig abzuholen. Doch auch die Praxis Untermoos in Aadorf ist bereits voll und ganz im digitalen Zeitalter angekommen.

«Unsere Praxis ist fast komplett digitalisiert. Seit das Fax eingestellt wurde, hat sich auch die Papiermenge drastisch reduziert. Das Zur Rose Studio, die Bestell- und Informationsplattform für Arztpraxen, erspart uns zudem viele Telefonate und schafft so Zeit für die Betreuung unserer Patientinnen und Patienten vor Ort. Trotz mehr Klicks sind wir insgesamt mit diesen Tools im Alltag bedeutend effizienter unterwegs als früher.» (MPA, Praxis Untermoos, Aadorf)

 

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